Zu viel Formatierung
Weitgehender Konsens herrschte auf dem Podium bei der Feststellung, dass es zu viel enge Formatierung und zu wenig Mut für offene Produktionen gebe, zudem werde zu viel Geld in seichte Ablenkung statt in anspruchsvolles Fernsehen investiert.
„Ernsthaftigkeit“ statt Emotionalisierung
Der erkennbaren Tendenz zur Fiktionalisierung der Wirklichkeit setzte Bettina Braun den Begriff der „Ernsthaftigkeit“ entgegen: Emotionalisierung sei in ihren Filmen kein Selbstzweck, sondern sie resultiere aus dem Einfangen authentischer Momente. In ihren Filmen „menschle“ es zwar auch, „aber ich hoffe, glaubwürdig“. In der Zusammenarbeit mit Sender-Redaktionen habe sie keine schlechten Erfahrungen gemacht, da die Probleme vor allem struktureller Art seien, so etwa, dass Redaktionen häufig kaum mehr selbst Entscheidungen treffen könnten, und in den Sendern oft nicht verstanden werde, dass es nicht nur um Themen als solches gehe, sondern auch um eine bestimmte Art, eine Haltung, diese dann auch zu erzählen.
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