Darstellung und Thematisierung von Gewalt im Dokumentarfilm. In Kooperation mit der dfi-Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW thematisieren die LaDOC Lectures 2015 die Darstellung von Gewalt gegen Frauen im Film mit zwei TV-Dokumentationen der bekannten Regisseurin und Autorin Karin Jurschick. Im Mittelpunkt von DAS BÖSE — WARUM MENSCHEN MENSCHEN TÖTEN steht die thematische Annäherung an das Thema, während es in SIEBEN STUNDEN TODESANGST — DAS ÜBERLEBEN DER SUSANNE PREUSKER vordringlich um den Umgang mit einer Protagonistin, die Gewalt erfahren hat, geht.
Regisseurin Karin Jurschick
Den Filmscreenings vorangestellt ist am Nachmittag des 12. Juni ein vierstündiger Workshop von der Dramatherapeutin und Coachin LaDOC Mitglied Anke Schäfer zur Methode der Film-Aufstellung. Hierbei handelt es sich um ein mittlerweile auch in Deutschland verstärkt angewandtes dramaturgisches Tool, das Hemmnisse oder Blockaden im Produktionsprozess löst. Es findet in allen Stadien des Films: Drehbuch, Dreh, Montage bis hin zum Casting bzw. zur Besetzung Anwendung. Auch zur Drehvorbereitung auf den Film mit Susanne Preusker erfolgte eine Film-Aufstellung, um die Auswirkungen, die ein Gewaltakt auf das Beziehungssystem des Opfers, aber auch auf die Beziehung zwischen Kamerateam und Protagonisten haben kann, im Vorfeld zu beleuchten und sich so für ein respektvolles und achtsames Aufnahmekonzept zu entscheiden. Die Filmemacherin Karin Jurschick ist bei dem Workshop anwesend und erzählt von ihren eigenen Erfahrungen mit der Methode. Im weiteren Verlauf des Workshops haben die TeilnehmerInnen die Gelegenheit erste praktische Erfahrungen mit der Methode zu machen. Dabei können eigene dramaturgische Fragestellungen zu einem aktuellen oder vorherigen Projekt thematisiert werden.
Lecture# 1 — 12. Juni 2015 WS und Filmscreening mit Werkstattgepräch
Das Böse – Warum Menschen Menschen töten
TV Dokumentation, D 2012, 53 Min, HD
Regie: Karin Jurschick, Produzentin: Birgit Schulz, Bildersturm Filmproduktion
Kamera: Dieter Stürmer,Ton: Jule Cramer,Schnitt: Marc Schubert
Producer/in: Monika Mack, Rolf Bremenkamp,Produktionsleitung: Christian Schwalbe (ZDF)
Redaktion: Ann-Christin Hornberger (ZDF)
Kurzinhalt
Gibt es das unheilbar Böse und wenn ja, wie gehen wir damit um? Das ist eine uralte Menschheitsfrage, die immer wieder aktuell wird. Die jüngsten Debatten um die Sicherheitsverwahrung von psychisch kranken Schwerstverbrechern zeigen das. HirnforscherInnen glauben, der Antwort ein Stück näher gekommen zu sein. Der Film zeigt ihre Arbeit, ihre Erkenntnisse und ihre Fragen. Er folgt einem Forscherteam zu ehemaligen Kindersoldaten in den Kongo, begleitet ein Gutachtergespräch in einem forensischen Hochsicherheitstrakt und blickt zurück in die deutsche Vergangenheit, um wieder bei uns selbst anzukommen.
SIEBEN STUNDEN TODESANGST — DAS ÜBERLEBEN DER SUSANNE PREUSKER
TV Dokumentation, D 2012, 45 Min, HD
Buch und Regie: Karin Jurschick, Produzentin: Birgit Schulz, Bildersturm Filmproduktion
Kamera: Dieter Stürmer, Ton: Jule Cramer, Schnitt: Marc Schubert, Filmaufstellung: Anke Schäfer
Producer/in: Rolf Bremenkamp / Monika Mack,
Redaktion: Britta Windhoff, WDR / Redaktion Menschen hautnah
Kurzinhalt
Am 7. April 2009 will Susanne Preusker, Leiterin der Sozialpsychiatrischen Abteilung der JVA Straubing, ihren Arbeitstag vorzeitig beenden. Sie ist aufgeregt und glücklich, in 10 Tagen wird sie Hochzeit feiern, so viele Dinge sind noch zu tun. Als der Gefangene K. in der Tür steht und sie um ein Gespräch bittet, verweist sie ihn deshalb auf den nächsten Tag. Doch den wird es für sie so nicht mehr geben. Sieben Stunden lang hält der Gefangene sie in ihrem Büro gefangen, vergewaltigt sie mehrfach, droht, sie umzubringen.
12. Juni 2015,14.00 bis 18.30 Uhr
Workshop zur Methode der Film-Aufstellung
Leitung: Anke Schäfer (in Anwesenheit der Regisseurin Karin Jurschick)
Teilnahmegebühr 25 EUR (inklusive Filmscreening)
Teilnahme nur nach Anmeldung (Anmeldung nach dem first come, first serve-Prinzip)
unter: www.dokumentarfilminitiative.de
12. Juni 2015, 19.30 bis 22.30 Uhr
Filmscreening mit Werkstattgespräch
Mit Karin Jurschick, Regisseurin und Autorin
Moderation: Anke Schäfer/Bettina Braun (LaDOC) und Petra Schmitz (dfi)
Bürgerzentrum Alte Feuerwache, Kinosaal, Melchiorstraße 3, 50670 Köln
Eintritt 6,50 EUR, erm. 5,00 EUR, Abendkasse geöffnet ab 19.00 Uhr
Presse // Projektkoordination LaDOC
Elfriede Schmitt, E-Mail:elfriede.schmitt@gmx.biz
Infos:
ladoc.de
Dokumentarfilminitiative
Alte Feuerwache Köln
Filmaufstellen
Eine Veranstaltung von LaDOC in Kooperation mit der dfi im Filmbüro NW, gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW und der Stadt Köln, Kulturamt. Medienpartner choices.
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