LaDOC Lectures 2014 – DOKUMENTARFILM SPEZIAL

  • 17. November 2014
LaDOC Lectures 2014 – DOKUMENTARFILM SPEZIAL
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Premiere für ein neues Filmpräsentationsformat am 17. und 18. November 2014 im Filmclub 813 in Köln!

Bei den LaDOC Lectures 2014 „Die digitale Welt und die Frauen: Medien — Einflussnahme — Macht – Gewalt“ wird die Zunahme der Gewaltdarstellung in Filmen aller Genres thematisiert.
Gewaltszenen gehören heutzutage zu einem „guten“ Film. Und fast immer sind Frauen (und Kinder) Opfer dieser Gewalt. Diese fast wie selbstverständlich anmutende Entwicklung vollzieht sich auch in den Medien und auch in den den Drehbüchern und Filmen von Frauen.

Um diese Entwicklung zu hinterfragen, präsentieren das LaDOC Netzwerk und die dfi-dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW am 17. und 18. November 2014 im Filmclub 813 den preisgekrönten Dokumentarfilm Nirgendland / No Lullaby als zweiteiliges DOKUMENTARFILM SPEZIAL.

Um der Komplexität der Thematik und der Filmsprache gerecht zu werden, besteht die Veranstaltung aus zwei Abenden: Am ersten Abend wird der Film komplett gezeigt. Beim anschließenden Publikumsgespräch geht es um die inhaltliche Diskussion zum Thema Gewalt. Am zweiten Abend werden in einem öffentlichen Fachgespräch Fragen der Filmgestaltung anhand von einzelnen Ausschnitten erörtert.

Wie lässt sich von Gewalt in den verschiedenen Genres filmisch erzählen, ohne Frauen erneut zum Opfer zu machen? Für einen Dokumentarfilm ist dies per se schwieriger als für einen Spielfilm. In einem Dokumentarfilm über sexuellen Missbrauch bedeutet dies ganz besondere Schwierigkeiten. Regisseurin Helen Simon reflektiert dies in Nirgendland // No Lullaby, ihrem Abschlussfilm an der HFF München, und wählt einen Weg, indem sie die Zeugenaussage vor der Kamera mit Gerichtsprotokollen aus dem Off zitiert und mit nicht-konnotierten Bildern von Wohninnenräumen und Naturaußenaufnahmen montiert. Das Sounddesign wird für die atmosphärische Aufladung des Films eingesetzt. Regisseurin Helen Simon reflektiert dies in Nirgendland / No Lullaby, ihrem Abschlussfilm an der HFF München, und wählt einen Weg, indem sie die Zeugenaussage vor der Kamera mit Gerichtsprotokollen aus dem Off zitiert und mit nicht-konnotierten Bildern von Wohninnenräumen und Naturaußenaufnahmen montiert.


Zum Film

Tina, Mitte 50 Jahre, hat den Missbrauch durch ihren Vater in ihrer Erinnerung jahrelang ausgeblendet. Erst durch eine Therapie werden die Momente erinnert. Für ihre Tochter Floh kommen die Erkenntnisse zu spät. Alle Hinweise auf den Missbrauch durch den gleichen Mann, den Großvater, werden von der Mutter Tina ebenfalls nicht gesehen, so wie Tinas Mutter ihrerseits die damalige Situation übersah. Erst als das dritte Kind aus der Familie in die gleiche Situation kommt, entschließen sich Tina und Floh den Täter anzuzeigen.
Der Film fällt auf durch den reflektierten Einsatz filmischer Mittel, die die übliche mediale Darstellung sexueller Gewalt unterlaufen. Stat dem Kalkül einer visuellen Erwartung zu entsprechen, wie Opfer auszusehen haben, zeigt er Bilder einer mühsam wieder gewonnen Normalität aus Tinas Leben. Er zeigt eine schuldlos Schuldige und zeichnet die Mechamismen des Missbrauchs in einer Familie nach. Der Film bricht Erwartungen, berührt, fesselt und deckt ein skandalöses Gerichtsurteil auf.

LaDOC-Lecture mit Helen Simon am 18.11.2014 im Filmclub 813

LaDOC-Lecture mit Helen Simon am 18.11.2014 im Filmclub 813

FILMCLUB 813 — KINO IN DER BRÜCKE
Hahnenstraße 6, 50667 Köln
Tel./Fax: 0221-3106813

17. Nov., 19.30 Uhr, Filmvorführung von NIRGENDLAND / NO LULLABY mit Publikumsgespräch
HELEN SIMON im Gespräch mit BRITTA WANDAOGO (LaDOC)
Moderation: ELFRIEDE SCHMITT

18. Nov., 19.30 Uhr, Vorführung von Ausschnitten aus NIRGENDLAND / NO LULLABY mit Fachgespräch
HELEN SIMON im Gespräch mit Christiane Büchner (LaDOC)
Moderation: PETRA SCHMITZ (dfi)

5,00 € Eintritt pro Abend
7,50 € Kombiticket für beide Abende
Kasse ab 19.00 Uhr geöffnet

NIRGENDLAND / NO LULLABY, D 2014, 72 Min., 1. Preis Dok. fest München 2014, Regie/Buch: Helen Simon, Kamera: Carla Muresan, Montage: Nina Ergang, Sounddesign: Konstantin von Sichart; Redaktion: Claudia Gladziejewski,. Eine Produktion von Filmallee, David Lindner Filmproduktion in Koproduktion mit der HFF München und dem Bayerischen Rundfunk. Eine Kooperationsveranstaltung des Frauen Dokumentarfilm Netzwerk, Köln und der dfi-Dokumenatrfilminitiative im Filmbüro NW; präsentiert vom Filmclub 813. Gefördert vom MFKJKS des Landes NRW und dem Kulturamt der Stadt Köln; Medienpartner choices, Printpartner tanmedia.

LaDOC-Lecture mit Helen Simon am 18.11.2014 im Filmclub 813

LaDOC-Lecture mit Helen Simon am 18.11.2014 im Filmclub 813

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