Zur Darstellung von Gewalt gegen Frauen im Film
Festung von Kirsi Marie Liimatainen
Filmpräsentation und Werkstattgespräch mit Gästen
Donnerstag 10. April 2014, 16.00 — 19.30 Uhr
Filmforum im Museum Ludwig
Lecture #1: Film „FESTUNG“ und Podiumsdiskussion
„Jede dritte Frau wird Opfer von Gewalt“ titelt das Amnesty Journal im März 2013: Frauen als Ware, Vergewaltigung als Waffe, Beschneidung als Verstümmelung, systematische Abtreibung weiblicher Föten, sexueller Missbrauch, körperliche Gewalt gegen Frauen. Dies gilt auch in Europa, wie die gerade veröffentlichte EU-Studie „Gewalt gegen Frauen in Europa“ belegt. Sie unterstreicht den Handlungsbedarf und die thematische Brisanz der LaDOC-Lectures 2014.
Wie lässt sich von Gewalt gegen Frauen filmisch erzählen, ohne Frauen erneut zum Opfer zu machen?
Gewalt ausüben zu können ist oft damit verbunden, dass ein Täter Macht über sein Opfer zugestanden bekommt. Inwieweit bedingen gesellschaftliche Wertesysteme eine Rollenverteilung, die Männer in der Position der Täter und Frauen in der Position der Opfer halten? Werden diese Wertesysteme durch wiederholte und genormte mediale Abbildung von Gewalt gegen Frauen unterstützt oder gar gestärkt?
Was können die filmischen Bilder im negativen Sinne anrichten oder im positiven Sinne erreichen?
Welche Strategien entwickeln Filmemacher/innen, um über Gewalt zu erzählen, ohne in Stereotypen befangen zu bleiben? Wie können filmische Mittel so angewendet werden, dass neue Perspektiven und eine veränderte und möglicherweise verändernde Wahrnehmung der Thematik entsteht?
Die in Berlin lebende finnische Regisseurin Kirsi Marie Liimatainen hat in ihrem Spielfilm FESTUNG die Frage der häuslichen Gewalt thematisiert. Ihr Film wird vor Beginn des Werkstattgesprächs gezeigt.
In der anschließenden Diskussion wird das Thema „Darstellung von Gewalt gegen Frauen im Film“ am Beispiel des Films und darüber hinaus mit der Regisseurin und der renommierten Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin Luise Reddemann beleuchtet.
Die LaDOC Mitglieder Bettina Braun, Filmemacherin, und Anke Schäfer, Filmkünstlerin und systemische Dramatherapeutin, moderieren die Veranstaltung.
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Eine Veranstaltung von LaDOC in Kooperation mit dem Internationalen-Frauenfilm Festival Dortmund Köln (IFFF), gefördert durch die Stadt Köln/Kulturamt. Wir danken Gruber’s Restaurant und tanmedia.
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