Razia mit ihrer Tochter.
Mehr als ein Jahr ist vergangen, seit wir mit dem Internationalen Frauen* Film Fest Dortmund+Köln die Dokumentarfilmerinnen Sahra Mani mit ihrem Film A Thousand Girls Like Me,, Rokhsareh Ghaem Maghami mit Sonita und die Regisseurin Sahraa Karimi zur Veranstaltung Afghanistan – Women’s Voices ins Kölner Filmhaus eingeladen haben.
Sahra Mani und ihre Kolleginnen baten uns während dieser Veranstaltung eindringlich um Hilfe für bedrohte Frauen in Afghanistan.
Seitdem sammeln wir in engem Kontakt mit Sahra Mani Geld vor allem für Lebensmittel, die schwerpunktmäßig an Witwen, allein erziehende Frauen und deren Familien verteilt werden. Sahra hat persönliche Kontakte ins Land, so dass einzelne Menschen das Geld unkompliziert erhalten und Lebensmitteeinkäufe organisieren, die sie dann verteilen.
Im Sommer 2022 gelang es uns, die junge Frauenrechtlerin Razia bei ihrer Flucht aus Afghanistan zu unterstützen. Auch ihr Mann, ihre beiden kleinen Kinder und ihr neugeborenes Baby konnten zusammen mit ihr das Land verlassen. Nun lebt die Familie in der Nähe von Magdeburg.
Vor zwei Wochen konnte ein Freund von uns Möbel, Teppiche, einen Fernseher und einen Computer auf dem Weg nach Berlin bei ihr vorbeibringen. Wir haben sie dort auch persönlich besucht.
Für Razia bringt die Erleichterung über ihre eigene Sicherheit leider düstere und albtraumhafte Sorgen, um all die anderen, die in Afghanistan weiterhin bedroht sind. Sie ist auch hier eine Aktivistin für die Rechte der Frauen in Afghanistan und hat zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2022 dieses Video aufgenommen:
Razia am Tag der Menschenrechte – Video
Wir haben Achtung vor dieser ungebrochenen politischen Haltung. Falls ihr Razia mit Spenden unterstützen möchtet, könnt ihr mit dem Stichwort „Razia“ ihr speziell etwas zukommen lassen. Bisher unterstützen wir sie privat mit kleinen Beträgen, die ab und zu anfallen.
Wir möchten der Organisation Kabul Luftbrücke e.V. unseren großen Dank für die Durchführung der Evakuierung aussprechen. Wer sich für die Arbeit von Kabul Luftbrücke interessiert, dem/der sei die 4-teilige Dokumentation „Mission Kabul Luftbrücke“ in der ARD Mediathek empfohlen.
Da LaDOC selbst kein eingetragener Verein ist, kooperieren wir für diesen Spendenaufruf mit dem gemeinnützigen Verein KIOSK Arts Exchange e.V. (Mehr Infos zu KIOSK siehe weiter unten.)
Wer spendet und von uns auf dem Laufenden gehalten werden möchte, schreibt uns bitte eine E-Mail.
Wer mehr als 300 Euro spendet und deshalb eine Spendenbescheinigung braucht, wende sich gerne per E-Mail an uns. Bis zum Betrag von 300 € ist reicht der Überweisungsbeleg als Spendennachweis.
Wir erhalten nach allen Spenden Fotos, auf denen die Lebensmittel, die verteilt wurden, zu sehen sind (meist Reis und Öl).
Aus Sicherheitsgründen zeigen wir hier nur Fotos, auf denen die Personen nicht zu erkennen sind.
Wir erfahren von vielen Einzelschicksalen. Menschen, auch Kinder, sind an Hunger gestorben. In einigen Familien waren Frauen die Alleinverdienerinnen und verloren ihren Job, wir kennen eine junge Journalistin, der es so erging. Eine alleinerziehende Mutter von vier Kindern hatte nichts mehr zu essen, sie erhielt nur ein wenig Brot aus der Nachbarschaft. Im März konnte Reis für 40 Familien und im April für 34 Familien gekauft werden. Für die Bewohner eines abgelegenen Dorfes gelang es den Organisatoren, 97 Säcke einer besonders guten Reissorte zu einem erschwinglichen Preis zu erstehen. Nach der Verteilung der Reissäcke erreichte uns die Nachricht, dass der Reis während des Fastenbrechens am Abend aus vielen Häusern im ganzen Dorf verlockend duftete. Ein schönes Bild! Und eine ganz besondere Freude auch für Sahra Mani und uns von LaDOC, qualitativ gute Lebensmittel Dank der Spenden zur Verfügung stellen zu können.
Sahra Mani schickte uns im April dieses Foto mit abrasierten Haaren. Sie wollte einen kühlen Kopf behalten.
Ihre Familie ist noch in Afghanistan, manche haben es geschafft, zu flüchten. Sahra trägt eine große Last auf ihren Schultern. Sie ist das Herz unserer Spendenaktion.
Alles begann mit einem Kunst-Projekt im Jahr 2010. Mit einer Webcam über der Eingangstür vernetzten die Künstlerin Petra Johnson und die Übersetzerin Sabine Müller zwei Kioske und deren Kund:innen miteinander. Der eine Kiosk stand in Köln-Ehrenfeld und der andere in Shanghai. Das war lange bevor Menschen und Kontinente durch die Pandemie digital zusammenrückten. Seit 2019 wird KIOSK Arts Exchange e.V. von Elfriede Schmitt, Christiane Büchner, Mirjam Leuze und Ursula Schmidt-Laukamp und anderen Menschen weitergeführt, um das Konzept weiterzuentwickeln. Anstelle von Metropolen möchten wir die Idee, Stadtviertel – auf Kölsch Veedel – direkt miteinander in Austausch zu bringen, weiterverfolgen. Dabei sehen wir die Etymologie des Wortes Kiosk – das aus dem Persischen über das Türkische, Italienische und Französische in den deutschen Sprachgebrauch gelangte – als Leitmotiv für unser Verständnis von Kunst und Kultur: Grenzen überschreitend und fluide, mit der Leichtigkeit einer Geste, wollen wir interdisziplinäre Kunst- und Kulturprojekte in den öffentlichen Raum bringen. Unter freiem Himmel, genauso wie in Wohnzimmern. In Gärten und in Kinosälen. In Städten und auf dem Dorf. In Köln, Karaganda und Kathmandu. In Deutschland und darüber hinaus. Wir möchten inspirieren, Verbindungen schaffen, Diskurse anstoßen und damit Kunst- und Kulturschaffenden und Aktivist:innen im weitesten Sinne einen Raum bieten, aus ihrer gewachsenen Umgebung heraus mit anderen konkreten Orten auf der Welt in Verbindung zu treten. (Die Website von Kiosk Arts Exchange befindet sich im Aufbau.)
#standwithwomeninafghanistan
https://www.weneedyourhand.com
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