Remake. Frankfurter Frauen Film Tage

  • 25. November 2019
Remake. Frankfurter Frauen Film Tage
Still aus dem Film "Um's Freiwerden hätte es ja gehen sollen" von Elfriede Irrall. Foto: Österreichisches Filmuseum
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vom 26.11. – 1.12. 2919. Hier geht’s zum Programmheft.

Remake. Frankfurter Frauen Film Tage 2019

Geschichtsanschauung. HerStory im Kino ist das Schwerpunktthema von Remake 2. Wir haben nach Geschichten in der Filmgeschichte gesucht, mit denen beispielsweise Frauen aus den arabischen Ländern Zeugnis ablegen von Befreiungskämpfen, nach Filmen von Frauen, die von ihren Sklav*innenvorfahren erzählen, die uns die Geschichte und Gegenwart ihrer Verfolgung und Ausgrenzung vor Augen führen. Remake zeigt Filme, die mit herrschenden Bild- und Erzählkonventionen brechen. Das Programm umfasst Filme von Regisseurinnen, die die westliche Erfolgsgeschichte in Frage stellen und Filme, die fragen, wie mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts – mit Weltkriegen und Genoziden – weiterzuleben sei. Im Zentrum stehen Film und Kino als Formen und Orte der Geschichtsschreibung selber – einer Geschichtsschreibung aus der Perspektive von Frauen. In diesem Horizont entfaltet das Festivalprogramm auch einen eigenen Blick auf die Geschichte des queer cinema: Der Festivalfreitag steht unter dem Motto queer cinema – „mon ciné“. Es geht uns um Geschichte(n), die der Film – anders als Wort und Schrift – den Frauen zu erzählen, zu zeigen ermöglichte und ermöglicht. Das Unbestimmte, das Nicht-Greifbare, das, was sich nicht auf einen Begriff bringen lässt, wird insbesondere im Stummfilm überliefert. Mehrere Stummfilme mit Live-Musikbegleitung gehören zum Programm. Der Höhepunkt ist ein CineConcert im Schauspiel Frankfurt: Die international bekannte Komponistin und Pianistin Maud Nelissen hat eine Musik für kleines Ensemble zu einem der spektakulärsten britischen Filme der 1920er Jahre geschrieben: Hindle Wakes, der die Emanzipationsgeschichte einer jungen Fabrikarbeiterin erzählt. Hindle Wakes gibt Einblick in die englische Textilindustrie von Lancashire – cotton connection zu den Baumwollplantagen der US- amerikanischen Südstaaten – und dem Selbstbewusstsein einer Arbeiterin. Neben dem Schwerpunkt Geschichtsanschauung enthält Remake zwei weitere Programme. Das eine führt die mit Remake 2018 begonnene „Geschichtsschreibung“ zu feministischen Filmfestivals fort: Ende der 1980er-Jahre gründeten Filmemacherinnen aus Osteuropa einen internationalen Verband, der Austausch und Kooperation von Frauen im Film förderte und Kongresse mit Filmschauen veranstaltete: KIWI – Kino Women International. Filmvorführungen und Gespräche vergegenwärtigen die Geschichte von KIWI. Das andere Programm bringt die Filme der Filmemacherin, Malerin und Fotografin Ella Bergmann-Michel (1895–1971) zur Aufführung und stellt die vielfältigen film- und kinokulturellen Aktivitäten und sozialreformerischen Bezüge dieser Pionierin der klassischen Moderne vor, die derzeit auch international eine Wieder-Entdeckung erfährt.

Remake

Die Kuratorinnen des Festivals: Gaby Babic, Karola Gramann, Heide Schlüpmann (vlnr) Foto: Gunter Deller

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