9 Gewerke, 1 Stimme, 10 Forderungen:
Pro Quote Regie goes Pro Quote Film
Nach drei Jahren erfolgreicher Arbeit schließt sich Pro Quote Regie mit allen anderen Gewerken und den Schauspielerinnen zu Pro Quote Film zusammen.
Nicht zuletzt hat die #metoo – Debatte gezeigt:
Unausgewogene Gechlechterverhältnisse vor und hinter der Kamera vergiften die Branche und befördern den Missbrauch von Macht.
Pro Quote Film fordert deshalb eine 50% Quote für alle Gewerke. Denn nur die Hälfte aller Filmhochschulabsolventinnen arbeitet in ihrem Beruf. Schauspielerinnen ab Mitte 30 verschwinden von der Leinwand und vom Bildschirm. Produzentinnen müssen mit der Hälfte der Budgets wie ihre männlichen Kollegen auskommen.
Der Ausschluss weiblicher Talente von den kreativen Schlüsselpositionen der Filmbranche bedeutet aus kultureller und politischer Sicht einen nicht mehr hin zu nehmenden Missstand. Pro Quote Film hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Missstand zu beheben, um einen notwendigen Kulturwandel maßgeblich mitzugestalten.
„Jetzt sind die Entscheiderinnen der Branche in der Verantwortung, mit konkreten Maßnahmen einen Kulturwandel einzuleiten“, so Gründungsmitglied und Regisseurin Bettina Schoeller Bouju. Die Studie „Gender und Film“ der FFA benennt deutlich die Barrieren für Frauen im Film- und Fernsehgeschäft: „Risikoaversion und Mutlosigkeit“ haben sich ARD und ZDF darin selbst attestiert. Es sind vor allem stereotype Wahrnehmungskriterien bei der Beurteilung von Personen und Projekten sowie männlich konnotierte Berufsbilder, die Frauen in den kreativen Schlüsselpositionen verhindern.
Frischer Wind und Wettbewerb statt stille Männerquote
Damit in Zukunft aus dem vollen Potenzial geschöpft und frischer Wind und Wettbewerb in die eingeschlafenen Stoffe und Strukturen kommen kann, fordert der Zusammenschluss filmschaffender Frauen neben der 50% Quote für alle Gewerke die paritätische Besetzung aller Gremien, ein kontinuierliches Gender-Monitoring und Workshops in Sachen Genderkompetenz für Führungskräfte in den Sendern, den Filmförderanstalten und Filmhochschulen. „Ohne Bewusstsein kein Wandel“, sagt Tatjana Turanskyj, eine der Gründerinnen von Pro Quote Regie. Wie ihre Mitstreiterinnen ist sie davon überzeugt, dass ein Zusammenschluss der Frauen aller Gewerke überfällig ist und nur Vorteile hat. „Diversität ist gerechter, demokratischer und wirtschaftlicher.“
Barbara Rohm, ebenfalls Mitbegründerin von Pro Quote Regie und im Vorstand von Pro Quote Film: „Pro Quote Film vernetzt nun die Forderungen aller Gewerke. Das wird die Branche verändern.“
PRO QUOTE REGIE e.V. ist im Herbst 2014 an die Öffentlichkeit gegangen. Mittlerweile gehören über 500 Regisseurinnen dazu, die für die Gleichstellung von Frauen in diesem Beruf eintreten. Und mehr als 500 Persönlichkeiten aus der Filmbranche gehören zu den Unterstützerinnen und Unterstützern, z.B. Stefan Arndt (Produzent), Christian Becker (Produzent), Bibiana Beglau (Schauspielerin), Senta Berger (Schauspielerin), Veronica Ferres (Schauspielerin), Ingo Fliess (Produzent), Kristen Hager (Produzentin), Dieter Kosslick (Berlinale Festival Direktor), Uschi Reich (Produzentin), Katja Riemann (Schauspielerin), Peter Rommel (Produzent), Volker Schlöndorff (Regisseur), Edgar Reitz (Regisseur).
Pro Quote Film fordert eine paritätische Besetzung aller Filmfördergremien und die Einführung einer Quote. Unterstützt als Unterzeichnerin oder Unterzeichner den Aufruf: aufruf@proquote-film.de
Hier könnt ihr euch eine aufschlussreiche Darstellung zur Geschlechterverteilung von Filmschaffenden in Deutschland ansehen.
Pro Quote Regie e.V.
Friedelstr. 40
12047 Berlin
Pro Quote auf Facebook, Twitter, Instagram – www. proquote-regie.de
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