Wir gratulieren Luzia Schmid, LaDOC-Mitglied, herzlich zum Grimme-Preis! Der Ast auf dem ich sitze – ein Steuerparadies in der Schweiz wurde diese Woche vom Grimme-Institut ausgezeichnet, in der Kategorie Information und Kultur.
Der Film erzählt den Aufstieg des kleinen Schweizer Städtchen Zug zu einer der weltweit bedeutendsten Steueroasen.
Die Kindheit der Schweizer Filmemacherin Luzia Schmid war geprägt von diesem tollkühnen Aufstieg, ihre Hauptakteure gehörten zu ihrem Alltag: der Vater, der Treuhänder, die Schwester, die Politikerin. Sympathische Menschen, die Spaß daran hatten und bis heute davon profitieren.
Doch mit den Steuersenkungen kamen auch internationale Rohstoffhändler und dubiose Wirtschaftsanwälte. Und beuteten von hier aus Staaten wie Sambia aus. Zug wurde zu einem symbolischen Ort für die großen Ungerechtigkeiten dieser Welt. Und erstaunlich viele Zuger leben gut damit.
Dieser Verdrängungsleistung spürt die Regisseurin als Ich-Erzählerin nach. Im Verlauf des Films schärft sie ihren Blick für das große Ganze. Und kommt zu dem Schluss, dass Steuervermeidung das Ende einer jeden Demokratie bedeutet.
Die diesjährige Verleihung findet am 27. August im Theater der Stadt Marl statt.
Kommentare